Am 1. Advent, also dem 30.11. finden in ganz Württemberg Wahlen statt. In den Orten werden die Kirchengemeinderäte gewählt. Außerdem wird die Synode, das Kirchenparlament, auf Landesebene gewählt. Um es euch einfacher zu machen haben wir euch die 4 Gesprächskreise (wie Parteien) hier mal zusammengestellt. Es gibt Kirche für Morgen (KfM), die Lebendige Gemeinde (LG), die Offene Kirche (OK) und Evangelium und Kirche (EuK). Alle haben unterschiedliche Ausrichtungen und Themen – ähnlich zum säkularen Parlament. Da ist es manchmal schwierig durchzublicken.
Deswegen gibt es aber erstmals den church-o-mat, also den Wahl-O-Mat auf kirchlich. Klick dich mal durch!
Die Gesprächskreise stellen sich kurz vor (in alphabetischer Reihenfolge)
Die Synodalen schließen sich entsprechend ihrer kirchenpolitischen Orientierung frei zu Gesprächskreisen zusammen. In der Regel stellen sich die Kandidierenden auf einer Gesprächskreis-Liste zur Wahl.
Evangelium und Kirche
Unsere Kirche steht vor großen Aufgaben. Dafür braucht es Menschen, die sich mit Freude und Gottvertrauen für ihre Kirche einsetzen. Polarisierung und Parteipolitik werden unsere Herausforderungen nicht lösen. Wir können sie nur gemeinsam lösen. Deshalb setzen wir auf Menschen, die mit Besonnenheit und Expertise leiten.
Das Evangelium ist die Mitte der Bibel und die Mitte unserer Kirche. Wir stehen für eine theologisch inspirierte Kirchenpolitik. Wir glauben, dass die Orientierung am Evangelium uns mit Zuversicht und Gottvertrauen in die Zukunft blicken lässt.
Wir setzen uns ein für Freiräume vor Ort: Mut muss belohnt werden. Wir wollen, dass engagierte Menschen vor Ort mehr Freiheiten bekommen, um neue Wege zu gehen. Darin wollen wir sie unterstützen und das Ehrenamt an der Basis stärken.
Wir wollen eine klingende Kirche: Musik erreicht Menschen. Dafür braucht unsere Kirchenmusik Nachwuchsförderung, Finanzierung der Ausbildung und Vielfalt der Stile.
Wir wünschen uns eine Kirche als Begegnungsraum: Für die Frommen und die Fragenden, für die Experimentierfreudigen und die Etablierten, für die Alteingesessenen und die Ankommenden.
Kirche lebt in der Diakonie. Telefonseelsorge, Schuldnerberatung, psychologische Beratungsstellen. Dort sind wir Salz und Licht in unserer Gesellschaft. Wir setzen uns für die enge Verbindung zwischen Ortsgemeinde und diakonischen Stellen ein und wir glauben daran, dass eine kluge Finanzierung auch in Zukunft möglich ist.
Wir unterstützen die konsequente Einführung und Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten auf allen Ebenen der Landeskirche.
Evangelische Kita-Arbeit und der schulische Religionsunterricht sind unersetzbar. Wir setzen uns deshalb für den Erhalt evangelischer Kindergärten und den öffentlichen Religionsunterricht an Schulen ein.
Unser exzellent ausgebildetes und motiviertes Personal ist unsere wichtigste Ressource. Unsere kirchlichen Berufsfelder benötigen daher die bestmögliche Ausbildung und attraktive Rahmenbedingungen, um junge Menschen für diese Berufe zu interessieren.
„Kirche für morgen (Kfm)“ ist eine im Jahr 2001 gegründete Reforminitiative innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und zurzeit mit zwölf Synodalen in der Landessynode vertreten.
Wir träumen von einer Kirche, die sich selbst nicht genug ist, sondern kreativ und innovativ das Evangelium von Jesus Christus für alle Menschen sichtbar und greifbar macht.
Wir stehen für eine zukunftsorientierte, mutige und visionäre Kirche, die den Aufbruch wagt. Denn Gott selbst ist aufgebrochen und kommt in Jesus den Menschen nahe. Und er geht nicht nur zu den Frommen, sondern zu allen Menschen, zu den Erfolgreichen und auch zu denen, die am Rand stehen. Dieses Vorbild weckt in uns die Leidenschaft zur Veränderung.
Uns geht es zuallererst um Beziehungen zu Gott und zu Menschen. Deshalb schaffen wir Räume, in denen aus Begegnungen Beziehungen werden.
Wir setzten dort Schwerpunkte, wo wir Zukunftsperspektiven sehen: Jugendarbeit, innovative Gemeindeformen und motivierte Mitarbeitende haben Vorrang vor Bürokratie und Systemerhaltung.
Wir feiern Gottesdienste für verschiedene Zielgruppen zu unterschiedlichen Uhrzeiten und mit unterschiedlichen Formen und Musikstilen
Mit Erprobungsräumen und Projektstellen bekommen mutige Ideen eine echte Chance, damit Kirche immer wieder neu aufbricht – nicht für sich selbst, sondern für die Menschen um sie herum.
Statt PfarrPlänen brauchen wir GemeindePläne, die vor Ort entwickelt werden. Denn Gemeinden wissen selbst am besten, was sie für die Zukunft brauchen.
Die Zukunft der Kirche ist eine Ehrenamtskirche. Wir brauchen Fortbildungen und Training, die noch mehr Lust auf Mitgestaltung machen und ehrenamtliches Engagement unterstützen.
Ein attraktiveres Theologiestudium und die Möglichkeit, über weitere Ausbildungswege in das Pfarramt zu finden, sind dringend notwendig.
Wir schaffen Anreize für die Gemeinden, mit ihren Gebäuden mutige Schritte zu gehen. Zum Beispiel dadurch, dass freiwerdende Finanzen für Personal eingesetzt werden: Geld in Beine statt in Steine!
Wofür wir stehen: Wir stehen für eine geistlich erneuerte Kirche, die sich an Jesus Christus orientiert: klar im Glauben, lebendig in der Gemeinde, engagiert im Alltag. Für uns ist Kirche dort, wo Menschen Gottes Liebe erfahren, Gemeinschaft leben und neue Hoffnung schöpfen – im Gottesdienst, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Seelsorge und im diakonischen Handeln. Unsere Überzeugung: Die Zukunft der Kirche liegt vor Ort – geistlich, missionarisch und diakonisch.
Was wir in den letzten 6 Jahren eingebracht haben: Wir haben uns in der Synode für starke Ortsgemeinden eingesetzt – für mehr Freiheit in Entscheidungen vor Ort, für weniger Bürokratie, für die Stärkung ehrenamtlicher Leitung und für alternative Wege ins Pfarramt. In diesen herausfordernden Zeiten war es uns wichtig, inhaltliche Ziele zu stecken und Schwerpunkte zu setzen. Wir haben deutlich gemacht: Die Jugendarbeit darf nicht weiter gekürzt werden. Wir haben uns klar zum Lebensschutz bekannt – vom Anfang bis zum Ende. Und wir haben bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt konsequente Schritte eingefordert. Wir reden nicht nur, wir handeln.
Was wir uns für die nächsten 6 Jahre vornehmen: Wir wollen eine Kirche mit Mut – zu neuen Wegen, zu geistlicher Tiefe, zu echter Beteiligung. Gemeinden sollen selbst entscheiden können, wie sie arbeiten, feiern und wachsen. Wir setzen uns für einen Investitionsfonds für missionarische Projekte ein, für neue evangelische Kitas und Schulen und für einen glaubwürdigen Lebensstil im Vertrauen auf Gottes Wort. Wir bleiben dran an Themen wie Klimaschutz, Theologie und Diakonie – aber immer realistisch, ehrlich und evangelisch. Und vor allem: Wir beten. Weil wir glauben, dass Jesus auch mit unserer Kirche noch viel vorhat.
Unsere aktiven Mitglieder stehen für eine offene vielfältige Kirche und das gesamte Spektrum der Gesellschaft.
Das gehen wir in Kirche an:
Wir wollen in Gemeinden mutig aufbrechen, kreativ, frei und spirituell.
Wir binden junge Stimmen ein, durch echte Beteiligung und die Förderung vielfältiger Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an all ihren Orten.
Wir setzen uns konsequent für Demokratie und Menschenrechte ein:
demokratisch, engagiert, religionsplural – nicht nur in der Kirche.
Wir leben Vielfalt In Kirche: divers, gleichgestellt und gegen bestehende Diskriminierungen.
Wir sind auf eine lebenswerte Zukunft ausgerichtet: für ein nachhaltiges, soziales, gerechtes Leben auch für nachkommende Generationen.
Diakonisches Handeln lässt unsere Kirche strahlen: solidarisch, im Quartier und inklusiv.
Wir stehen für konsequente Aufarbeitung und Verfolgung von jeder Form von Gewalt in der Ev. Kirche.
Unsere Kirche lebt von vielfältiger Bildung: Von der interrelligiösen Kita, Konfi-Unterricht, Akademiearbeit In Bad Boll oder Studium in Ludwigsburg oder Tübingen. Ohne Bildung wird unsere Kirche arm.
Der Neutralität halber können wir dir nicht sagen, was du wählen sollst, sondern im Sinne der Demokratie – geh wählen. Wähle die Themen, die für dich relevant sind und schau welcher Gesprächskreis in deinem Sinn handelt. Es gibt viele wichtige Themen und auch wir als ejw sind von einigen betroffen und wollen, dass Kirche weitergeht! Falls du dezidiert Fragen hast, dann melde dich bei uns im ejw. Geh wählen!